Hebräer 10, 35-36: „Werft nun eure Zuversicht nicht weg! Es wird sich erfüllen, worauf ihr hofft … Er wird euch alles geben, was er zugesagt hat.“ —-
Kleidung wird heute oft trotz guten Zustands entsorgt, weil sie aus der Mode gekommen ist. Auch elektrische Geräte verändern sich aufgrund technologischen Fortschritts so schnell, dass sie schon nach wenigen Monaten nicht mehr dem gegenwärtigen Stand der Technik entsprechen. Wenn Reparaturen notwendig wären, sind diese – wenn überhaupt möglich – so aufwendig und teuer, dass eine Neuanschaffung preisgünstiger ist. Kurzum, wir sind zu einer Wegwerfgesellschaft geworden.
Aber auch mancher, der Jesus einst nachgefolgt war, hat später seinen Glauben „weggeworfen“. Das geschah bereits zu der Zeit, als Jesus auf der Erde gelebt hat, und geschieht auch heute. Darum mahnt das obige Bibelwort, unsere Zuversicht, unser Vertrauen nicht aufzugeben. Das muss nicht immer dramatisch ablaufen. Vor einiger Zeit begegnete ich einem ehemaligen Gemeindeglied. In seiner Jugend hatte er sich begeistert für Jesus und die Gemeinde eingesetzt. Auf meine Frage, wie es dazu gekommen sei, dass er sich vom Glauben distanziert habe, antwortete er: „Das ist ganz allmählich geschehen, so wie im Sommer die Sonne eine Regenpfütze austrocknet.“
Werft euer Vertrauen nicht weg! Erst im Glauben an Jesus Christus erhält unser Leben einen bleibenden Sinn. Was auch immer auf uns zukommen mag, wir können gewiss sein: Solange wir an Jesus festhalten und damit von ihm gehalten werden, können wir Angst und
Sorge aushalten und mutig der Zukunft entgegengehen. Denn mit Christus sind wir schon jetzt mit hineingenommen in den Sieg, den er durch sein Opfer auf Golgatha und die Auferstehung über Sünde und Tod errungen hat. Wir leben in der Gewissheit: Jesus wird wiederkommen, „zur Rettung derer, die ihn erwarten“ (Hbr 9,28). Wenn es auch manchmal so aussieht, als triumphiere das Böse, haben wir keinen Grund, uns verunsichern zu lassen. Eine große Belohnung wartet auf uns: ewiges Leben in der Gemeinschaft mit dem, der selbst für uns das größte Opfer gebracht hat. „Wir wissen nicht, was die Zukunft bringen wird, aber wir kennen den, der derselbe ist – gestern, heute und in Ewigkeit.“ (Hudson Taylor)
Text: Manfred Böttcher †
© Advent-Verlag Lüneburg – mit freundlicher Genehmigung