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Warum Gottesdienst am Samstag?

Der Haupt-Gottesdienst findet weltweit in allen Adventgemeinden immer am Samstag statt. Dies mag manch einen verwundern, da fast alle christlichen Kirchen den Sonntag als Ruhetag halten und demzufolge damit auch ihren Gottesdienst auf diesen Tag legen.

Wenn wir in der Bibel nach der Bedeutung des Ruhetages suchen, so finden wir recht klare Aussagen im Schöpfungsbericht und in den zehn Geboten. Jesus Christus selbst hat diesen Tag während seines Erdenlebens bestätigt und wir wissen von den Aposteln, dass auch sie diesen Tag heiliggehalten haben.

Nun müssen wir andererseits auch berücksichtigen, dass zur Zeit Moses und des Volkes Israel ein anderer Kalender bestimmend war, der sogenannte Lunisolarkalender. Bei diesem Kalender beginnt jeder neue Monat mit dem Neumond, der bei der Wochenzählung nicht berücksichtigt wird. In den sich an den Neumond anschließenden Wochen wandert der Sabbat somit als siebter Wochentag über die Zeit durch die Tage des heutigen, in den meisten Teilen der Welt geltenden  gregorianischen, auch bürgerlich genannten Kalender. Würden wir den Sabbat nach dem Lunar-Solar-Kalender halten, würde der Sabbat bspw. in einem Monat auf den Montag, dem darauffolgenden auf den Dienstag, usw. fallen, bis er am Samstag angekommen ist und sich dieser Zyklus im neuen Jahr wiederholt.

Unter dem heute gültigen Kalender ist es sicherlich sehr schwierig, wenn auch nicht unmöglich, dem Sabbathalten nach dem Lunar-Solar-Kalender zu folgen. Auch als Adventgemeinde richten wir unsere Gottesdienste nach dem aktuellen Kalender aus. Und manch einer mag daher einwenden, dass es keine Rolle spielt, wann Ruhetag und damit auch Gottesdienst gehalten wird. In diesem Zusammenhang wird auch gerne darauf verwiesen, dass mit dem oftmals falsch verstandenen Aufheben der Gültigkeit der Gebote im neuen Bund, der nach Christi Erdenleben begonnen hat, die ersten Christen den Sonntag als ersten Tag der Woche und Tag der Auferstehung für das Halten ihrer Gottesdienste und damit als Ruhetag eingeführt hätten. Es ist zweifellos richtig, dass die sogenannten Urchristen zusätzlich zu dem Gottesdienst am Sabbat auch dem Tag der Auferstehung besondere Bedeutung beigemessen haben und deshalb diesen Tag ebenfalls als einen heiligen Tag betrachtet haben. Letztendlich ist jedoch die Festsetzung des Sonntages als Ruhetag durch Kaiser Konstantin als Vertreter einer staatlichen Gewalt zuzuordnen und dies wurde durch die Jahrhunderte bis auf den heutigen Tag so gehalten.

Es gibt zu diesem Thema ausreichend Literatur, in die man sich vertiefen kann und die vielfältige Begründungen sowohl aus der einen als auch aus der anderen Sichtweise liefert. Einige Buchhinweise finden sich deshalb im Anhang.

Letztendlich möchten wir als Adventgemeinde uns jedoch an den Tag halten, der im Zusammenhang mit der Schöpfung eingesetzt wurde, und dies ist nun einmal der Sabbat. Weil es unter den Christen des 19. Jahrhunderts diese Neu- bzw. Wiederentdeckung des Sabbats gegeben und diese einen fundamentalen Einfluss auch auf das Glaubensverständnis der Christen jener Zeit gehabt hat, ist dieser Tag sogar im Namen der Kirchgemeinde als „Siebenten-Tags-Adventisten“ verankert worden. Das In-Ehren-Halten des Sabbats als Ruhetag ist damit in der heutigen Zeit ein klares und eindeutiges Bekenntnis zum Gott der Schöpfung, dem Gott, der allein durch sein Wort alles geschaffen hat und demzufolge auch eine klare Absage an die menschliche Theorie der Evolution.