An Gottes Hand

Letztens kam ich an eine Straße, die ich überqueren wollte. Vor mir stand eine Mutter mit ihrem kleinen Kind. Als kein Auto mehr kam, fasste der kleine Junge die Mutter bei der Hand, und sie liefen gemeinsam über die Straße. Für mich war das ein eindrucksvolles Bild. Der Junge wusste, er kann seiner Mutter vertrauen. An ihrer Hand ist er sicher.

Bereits als Babys halten wir einen Finger unserer Eltern mit unserer klitzekleinen Hand. Als Kind fühlen wir dann die Sicherheit des Erwachsenen, der uns Hand in Hand über die Straße führt. Wir haben alle schon Hände gehalten als Liebende, Freunde, Tröster oder Helfer.

Das Halten von Händen, zeigt immer Nähe, Vertrauen und Verbundenheit aber macht uns auch verletzlich. Meistens bin ich der Meinung, dass ich alles allein Regeln muss. Schwäche zeige ich nicht so gern. Unabhängigkeit und Selbstvertrauen werden von einem Erwachsenen erwartet. Aber zeigt sich die Stärke eines Menschen nicht auch im Bitten um Hilfe und dem Zugeben der eigenen Schwächen?

Wenn ich die Hand eines anderen ergreife, mache ich mich verletzlich. Kindern fällt das bedeutend leichter als Erwachsenen. Wenn Jesus mir seine Hand reicht, dann nicht um meine Verletzlichkeit auszunutzen, sondern um mich von meinen Ängsten zu befreien. Immer wenn Menschen seine Hand ergriffen haben, konnte Heilung geschehen. Jeder, der die Hand Gottes ergreift, steht unter seinem besonderen Schutz. In Johannes 10, 28 stellt Jesus das sehr deutlich klar:

„Ich gebe ihnen das ewige Leben. Sie werden in Ewigkeit nicht verloren gehen und niemand kann sie mir aus den Händen reißen.“

Jesus reicht uns die Hand. Und bei ihm dürfen wir uns geborgen fühlen. Ihm dürfen wir von unseren Sorgen erzählen und er steht für uns ein. In der Kinderstunde sangen wir früher oft das Lied: „Er hält die ganze Welt in seiner Hand“. Ich wünsche uns allen, dass wir genau das spüren können, dass Gott die Welt in seiner Hand hält und wir ihm vertrauen können. Er reicht dir seine Hand.

Torsten Schramm

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