1. Korinther 15, 20: „Nun aber ist Christus aus den Toten auferweckt.“ —-
Heute in einer Woche feiern wir die Auferstehung Jesu. Doch im volkstümlichen Brauch ist Ostern ein Hasenfest, Eierfest oder ein Frühlingsfest. Für viele Menschen ist es ein Familienfest. Aus einer Umfrage ging hervor, dass 79 Prozent der Befragten Ostern mit Familie oder Freunden feiern. Lediglich 23 Prozent gehen in einen Gottesdienst. Denn für die meisten ist Ostern einfach ein Anlass für ein paar Tage Urlaub.
Seit esoterische Deutungen im Alltag gebräuchlicher werden, sagen manche, dass Ostern ein Lebensfest sei. Man sähe doch an der Natur, wie aus dem Toten wieder Leben erwacht, Knospen sprießen und die putzigen Osterlämmchen sich mancherorts tummeln. Das Leben sei ein ewiger Kreislauf von Sterben und Geborenwerden. Doch ist diese Sichtweise tröstlich? Dieses Denken stammt aus der Antike und beinhaltet in manchen Religionen die Vorstellungen eines Karussells von Tod und Geburt, wonach der Wiedergeborene im Laufe seiner Wiedergeburten verschiedene irdische Daseinsformen aus Flora und Fauna annimmt.
Im Gegensatz dazu blicken die Christen auf ein lineares Leben des Menschen, mit einem Anfang und einem vorläufigen Ende durch den Tod, danach aber folgen die Auferstehung und das Eingehen in die Herrlichkeit Gottes.
Als Christen, die auf den Advent Jesu warten, feiern auch wir in der Osterzeit die Auferstehung Jesu als Fundament unseres Glaubens und wichtigstes Fest der Christenheit. Es ist der Sieg über den Tod, den Jesus vor 2000 Jahren am Kreuz für uns errungen hat (1 Kor 15,12–28). Seine Botschaft ist: Nicht der Tod ist die Zukunft des Menschen, sondern das Leben.
Die Zeugen der Auferstehung waren zunächst Frauen, dann die Apostel, zum Schluss über 500 Menschen. Sie sahen den, der am Kreuz gestorben war, lebend unter sich. So schreibt es Paulus im 1. Korintherbrief 15,3–6. Kann man das erklären? Nein, es ist ein Geheimnis. Kann
man das beweisen? Nein, jedenfalls nicht im wissenschaftlichen Sinn. Kann man das glauben? Ja, wenn man diesem Jesus Glauben schenkt, der sagt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“ (Joh 11,25 EÜ) Das gilt nicht nur Ostern, sondern immer!
Text: Udo Worschech
© Advent-Verlag Lüneburg – mit freundlicher Genehmigung