1. Petrus 1, 8-9: „Ihr habt ihn nie gesehen und liebt ihn doch. Ihr glaubt an ihn, obwohl ihr ihn auch jetzt nicht sehen könnt, und eure Freude ist herrlich, ja, grenzenlos, denn ihr wisst, dass ihr das Ziel eures Glaubens erreichen werdet: die Rettung für alle Ewigkeit.“ —-
Was war das für ein Sommer. Erst einmal machten wir bei schönstem Sonnenschein zwei Wochen Urlaub auf einem Bauernhof in der Rhön. Bei klarer Sicht saßen wir auf dem Balkon und konnten beobachten, wie die Paragleiter von der Wasserkuppe abhoben. Auch in den Schwalbennestern herrschte emsiges Treiben. Eines war unter den Dachvorsprung gebaut, ein anderes im Kuhstall. Blitzschnell flogen die Schwalben ein und aus und vollführten Luftkunststücke in einer Art, dass man denken konnte, sie täten es aus reiner Lebensfreude. Dabei waren sie auf Futtersuche für den Nachwuchs.
Schwalben fangen bekanntlich Insekten aus der Luft. Der Himmel, so schien es, musste voll von ihnen sein. Doch man sah kein einziges Tier. Das brachte mich auf den heutigen Bibeltext. Wie schwer fällt es doch, an etwas zu glauben, dass man weder sehen noch berühren kann.
Mit meiner Kamera versuchte ich, Fotos davon zu machen, wie die Eltern die Jungtiere fütterten. Das war nicht einfach, denn die Kühe waren neugierig und versuchten ständig, mein Stativ und meine Kamera abzuschlecken. Außerdem waren die Schwalben die Anwesenheit der Kühe zwar gewohnt, aber nicht meine. Es brauchte viel Geduld und etwas List, um dann doch das erhoffte Foto einer Schwalbe zu bekommen, die ihre Jungen mit einem dicken Insekt füttert.
Es sind solche Momente, die mich Gott gegenüber dankbar werden lassen. Nicht nur für Gebete, die er erhört, sondern auch dafür, dass das Schöne im Leben überhaupt da ist, und dass wir es so ausgiebig genießen dürfen. Auch uns versorgt Gott, schenkt uns das Leben und kümmert sich um uns, wie die Schwalben um ihre Jungen. Das wird er bis in alle Ewigkeit tun. Das ist sein Versprechen an uns.
Text: Martin Grundy
© Advent-Verlag Lüneburg – mit freundlicher Genehmigung