1. Petrus 3, 15: „Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist.“ —-
„Lieber Petrus, du gehst offenbar ganz selbstverständlich davon aus, dass wir heute Morgen Hoffnung in unseren Herzen haben. Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass sich da jede Menge anderer Empfindungen eingenistet haben? Und hat nicht Jesus selbst ausdrücklich darauf hingewiesen, dass aus dem Herzen böse Gedanken kommen?“ Richtig, so steht’s in Matthäus 15,19, und wer wollte das Wort unseres Herrn bezweifeln?
Aber gerade weil das leider von Natur aus so ist, war dem Rabbi aus Nazareth während seines Lebens und Dienstes auf dieser Erde nichts wichtiger, als Herzen zu gewinnen. Er wusste: Glaube und Vertrauen sind Herzenssache – aber der Weg vom Kopf zum Herzen konnte auch vor 2000 Jahren schon unendlich weit sein. Mit theologischen Argumenten konnte der Erlöser jeden Gegner besiegen, sogar Satan persönlich. Ihm lag aber viel mehr daran, Herzen buchstäblich in Brand zu setzen, so wie es die beiden Jünger auf dem Weg nach Emmaus erlebten. Ja, er öffnete auch ihren Verstand und schenkte ihnen eine Menge faszinierender neuer Erkenntnisse. Dadurch wurde ihnen so warm ums Herz, dass sie gar nicht anders konnten, als sich gleich wieder auf den Weg zu machen, um auch ihre Freunde an ihrer ganz besonderen Begegnung mit Jesus teilhaben zu lassen. Und es ist genau diese Erfahrung, an die der Apostel Petrus in unserem Text für den heutigen Tag erinnert: „Ihr
habt euch nicht nur mit dem Verstand für die Nachfolge Jesu entschieden, sondern dieser Jesus hat einen festen Platz in euren Herzen. Weil das so ist, habt ihr mitten in aller Unzulänglichkeit eurer irdischen Existenz eine Hoffnung, die auch auf den schwierigsten Etappen eures Alltags nicht zu Bruch geht, sondern selbst Tod und Teufel überstrahlt.“
Ich kenne deine Biografie nicht und ich weiß nicht, mit welchen Empfindungen du dieses neue Jahr begonnen hast. Aber dass dieses Mut machende Wort heute noch gilt, ja dass es aktueller ist als je zuvor, weiß ich aus eigener Erfahrung. Denn ich lebe davon, dass er da ist, dass er sich kümmert und dass es keine Sorge gibt, die ich ihm nicht anvertrauen könnte.
Genau diese Erfahrung wünsche ich auch dir – heute und morgen und an jedem Tag dieses neuen Jahres.
Text: Friedhelm Klingeberg
© Advent-Verlag Lüneburg – mit freundlicher Genehmigung