Epheser 5, 16: „Nutzt die Zeit, so gut ihr könnt, denn wir leben in einer schlimmen Zeit.“ —-
Der Januar unterscheidet sich vom Dezember nicht wesentlich. Beide Monate haben 31 Tage, zwei gesetzliche Feiertage (in manchen Bundesländern), sie haben lange und kalte Nächte und das festliche Licht von Kerzen erhellt häufiger als sonst im Jahr die Häuser.
Und doch ist die Stimmungslage ganz anders. Im Dezember haben Rückblick und Besinnung, Romantik und Erwartung Hochkonjunktur. Im Januar dagegen herrscht Aufbruchstimmung.
Den Unterschied macht ein Datum, der letzte Tag des Jahres, an dem um Mitternacht nicht nur das Datum wechselt, sondern auch ein neues Jahr beginnt und uns bewusster wird als sonst, dass die Zeit vergeht und nicht zurückgeholt werden kann. Dann wird auch den Menschen, die es nicht glauben wollten, deutlich: „Das Wesen dieser Welt vergeht.“ (1 Kor 7,31).
Die schlimme Zeit, von der im Eingangstext die Rede ist, geht dem Ende dieser Weltzeit voraus und soll uns das Bewusstsein dafür schärfen, dass es klug wäre, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Doch was ist das Wichtigste? Jesus sagt, es ist die Sache mit Gott: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes.“ (Mt 6,33) Alles andere ist zweitrangig.
Wenn du das Jahr 2023 noch einmal leben könntest, was würdest du dann anders machen? Was genau so wieder? Welche Entscheidung würdest du anders treffen? Wofür würdest du vielleicht mehr Zeit aufwenden? Wofür weniger?
Wenn du den Eindruck hast, nie genug Zeit für Ideen und Aufgaben zu haben, dann wäre es sinnvoll, abzuklären, was wirklich noch getan werden muss. Was (dir) wirklich wichtig ist, kannst du besser erkennen, wenn du dich fragst, was du tun würdest, hättest du nur noch einen Tag zu leben. Mit wem und womit auch immer du deine letzten Stunden verbringen wolltest, es sind die Personen und Dinge, mit denen du schon jetzt mehr Zeit verbringen solltest.
Nehmen wir uns gerade jetzt am Jahresanfang genügend Zeit, um uns über unsere Prioritäten klar zu werden und sie in die Tat umzusetzen. Das wäre dann auch der bestmögliche Gebrauch unserer Zeit. Möge Gott uns dabei leiten und segnen.
Text: Gerhard Zahalka
© Advent-Verlag Lüneburg – mit freundlicher Genehmigung