Andacht zu Hebräer 11,1

Hebräer 11, 1:  „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.​“ —-

Sind die Wunder der Bibel wirklich wahr? Was ist eigentlich ein Wunder? Ein Wunder ist etwas Außergewöhnliches, das der menschlichen Vernunft, den Gesetzmäßigkeiten der Natur widerspricht. Da bringt eine Frau mit Namen Maria ein Kind zur Welt, obwohl sie nicht mit ihrem Mann geschlafen hatte. Da läuft Jesus auf dem Wasser. Engel bringen Menschen irgendwelche Botschaften, Blinde sehen, Lahme gehen, Tote werden wieder lebendig. Ein Mann wird von einem Fisch verschluckt und nach drei Tagen wieder ausgespuckt. Bei Mose wird sogar das Meer geteilt. Mal ehrlich, kann das denn alles wahr sein? Waren die Menschen zur Zeit Jesu total naiv und haben deshalb solche Dinge geglaubt?

Frag mal die Menschen, ob sie an das Geschehen von Ostern oder Weihnachten glauben. Das Ergebnis wird ernüchternd sein. Es wird doch über die Vorstellung gelacht, dass Wunder möglich sein können. Der moderne Mensch will alles mit der Wissenschaft erklären. So wird die Bibel schnell ein Märchenbuch.

In 1. Mose 1,1 steht „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ Dort steht geschrieben, dass es einen Gott gibt und er das Universum geschaffen hat. Das ist für mich das größte Wunder überhaupt. Gott schuf aus Nichts, nur durch sein Wort.

Es geht also um die Grundsatzfrage: Glaube ich, dass Gott existiert oder glaube ich es nicht? Das Wirken von einem allmächtigen Gott ist nicht bis ins Kleinste von der Wissenschaft erklärbar. Und ob die Wunder in der Bibel wirklich passiert sind, lässt sich nicht feststellen, indem wir Erklärungsversuche starten.

Das Wort glauben bedeutet für mich, dass ich nicht beweisen kann, dass es Gott gibt, aber es kann auch keiner beweisen, dass es Gott nicht gibt. Ich halte mich da an Hebräer 11,6: „Aber ohne Glauben ist’s unmöglich, Gott zu gefallen.“ Jesus bringt es auf den Punkt, indem er zu Thomas spricht: „Weil du mich gesehen hast, darum glaubst du? Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!“ (Joh 20,29).

Text: Gerhard Mellert

© Advent-Verlag Lüneburg – mit freundlicher Genehmigung